Die Glocken der Wallesauer Kirche
1597 | Erstmalige Erwähnung einer Glocke in der Wallesauer Marienkirche. Es handelte sich um die sog. Türkenglocke. Sie sollte regelmäßig zum Gebet zusammenrufen, um Europa vor den herannahenden Türken zu bewahren. Außerdem sollte der Mesner diese Glocke bei einem Auftauchen des türkischen Heeres läuten. |
1620 | Anschaffung einer zweiten Glocke |
ca. 1638 | Beide Glocken werden im 30-jährigen Krieg gestohlen. |
1674 | Nach der Neubesiedlung des Ortes wird eine neue Glocke angeschafft. |
ca. 1694 | Die Kirchenglocke zerspringt und wird durch eine neue Glocke ersetzt. Diese bleibt bis 1955 in Wallesau. |
1700 | Eine zweite, größere Glocke wird angeschafft. Sie muss jedoch bereits nach 20 Jahren wegen eines Sprungs ausgewechselt werden. |
1843 | Wallesau erhält eine dritte Glocke. |
1911 | Das Klangbild wird durch eine vierte Glocke abgerundet. |
1918 | Die Glocken sollen beschlagnahmt und eingeschmolzen werden (Waffenproduktion). Es gelingt jedoch, das Vorhaben abzuwenden. |
1939 | Wieder wird versucht, die Kirchenglocken zu beschlagnahmen und einzuschmelzen. Dieses Mal sind die Einwände der Wallesauer erfolglos. Aus den zwei zuletzt angeschafften Glocken werden Kanonen. Die beiden älteren Glocken stehen unter Denkmalschutz und bleiben der Kirche erhalten. |
1955 | Nun werden auch die letzten beiden Glocken zerstört. Sie fallen dem Feuer (Brand nach Blitzschlag) zum Opfer. Die Kirchengemeinde kauft in Nürnberg eine Notglocke (Schiffsglocke). Eigentlich will man sie nur mieten, der Mietzins ist jedoch zu hoch. Deshalb kauft man sie gleich. Die Glocke wird an einem Balken zwischen zwei Bäumen auf dem Friedhof angebracht. |
1957 | Vier neue Glocken werden vor dem wieder aufgebauten Turm geweiht und dann im Glockenstuhl angebracht. |
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Glocke 1: Lob- und Dank-Glocke // größte Glocke // "Herr, Gott, dich loben wir." |
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Glocke 2: Betglocke // "Herr, erbarme dich." |
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Glocke 3: Friedensglocke // "Verleih uns Frieden gnädiglich." |
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Glocke 4: Glaubensglocke // kleinste Glocke // "Lass mich dein sein und bleiben." |
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1958 | Die Notglocke wird einer Kirchengemeinde in Afrika gespendet. Um Frachtgebühren zu sparen, darf das Schiff sie während der Fahrt als Schiffsglocke verwenden. |